Schweres persönliches Schicksal – 811% Steigerung meiner Rundfunkgebühr von 2012 bis 2019

Beitragsdeckel gefordert! 5,76 € sind genug!

Unser Haushalt hat und hatte kein Fernsehgerät. Die Nutzung der ÖRR-Online-Angebote ist marginal. Wir haben ein Radio und nutzen seit vielen Jahren an ÖRR-Angeboten nur Deutschlandfunk, Inforadio und Deutschlandradio Kultur im Schnitt 1 Stunde täglich. Tendenz abnehmend.

 Im Jahr 2012 haben wir brav die Grundgebühr von 5,76 € je Monat für die Nutzung eines Rundfunkempfanggerätes entrichtet.

2013 und 2014 mussten wir dann plötzlich 17,98 € je Monat  löhnen. Denn nun gab es einen von den Empfangsgeräten unabhängigen „Beitrag“ je Haushalt. Die Preissteigerung betrug atemberaubende 212,15%. Im Jahr 2014 fing die große Tochter an zu studieren. Sie nutzte und nutzt überhaupt keinen öffentlichen-rechtlichen Rundfunk. Noch nicht einmal die Online-Angebote. Da sie nicht am Wohnort studierte, war das Ergebnis ein eigener Haushalt – von uns Eltern finanziert, mit eigener Beitragspflicht. Die jetzt 2 Haushalte zahlten ab April 2015 bei unveränderter Nutzung 35,-€ je Monat. Seit 2019 hat auch unsere jünger Tochter, die mit ARD, ZDF, Deutschlandfunk & Co. exakt genauso wenig anfangen kann – weder Fernseher noch Radio besitzt, wie die große, einen eigenen, von Mami und Papi finanzierten Studentenhaushalt . Mami und Papi zahlen seitdem 52,50 € monatliche Demokratieabgabe (https://www.ard.de/home/die-ard/presse/pressearchiv/253050/index.html).  

Gleichbleibende Nutzung seit 2012 aber 811% Preissteigerung. Tragischer Einzelfall – ich weiß. Aber so oder anders: die Gebühren für ARD, ZDF und Deutschlandradio sind zu hoch!

DIE LINKE sollte endlich einen Beitragsdeckel fordern, denn was an „staatsfernem“ politischen Framing in Kombination mit dutzenden Krimitoten in der Woche, Koch-, Laber-  und Quizshows, überwiegend miserablen Fernsehfilmen und Herzschmerzserien sowie der völlig überteuerten spätkapitalistischen Sportberichterstattung so wichtig ist, dass man das nicht den bösen privaten Anbietern überlassen kann, ist auch durch DIE LINKE nicht zu begründen. Und sie versucht es auch gar nicht. Aber trotzdem trägt sie die jetzige Beitragshöhe und die angestrebte Beitragserhöhung begeistert mit. Weil die AfD dagegen ist? Nein! Es geht vielmehr darum einmal mehr zu beweisen, dass DIE LINKE in jeder Hinsicht und auf jeder Ebene regierungsfähig und eine willige Geliebte für alle (außer AfD)  ist.

Ich fordere von der LINKEN, dass diese sich endlich für einen Beitragsgebührenabgabendeckel von 5,76 € einsetzt! Das wäre mal ein Angebot an alle Meckerköppe, die das hochqualitative, staatsferne und überhaupt allerbeste Angebot der ÖRR einfach nicht zu schätzen wissen. Und das sind viele.  Und jeder, der das Gedöns um die eigentliche Grundversorgung herum möchte, kann das doch gern separat und extra bezahlen.  Bedauerlicherweise wird die Forderung, da sie ja eine rechte Forderung ist, ignoriert werden. Dabei waren die Mediennutzer schon 2008 nur zu 10% begeistert von den Gebühren: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/369/umfrage/akzeptanz-von-gez-gebuehren/

Aber lieber zeigt DIE LINKE ihre Paarungswilligkeit und überlässt das Feld einmal mehr der AfD! Das wird gerade hier im Osten und besonders im schönen Brandenburg ordentlich Wähler bringen.

Übrigens, die Kontrollorgane des Rundfunks funktionieren mindestens in Brandenburg und Berlin einwandfrei. Über Programmbeschwerden wird nicht entschieden, da das Gremium Rundfunkrat mit seinen ebenfalls maximal staatsfernen Mitgliedern nicht beschlussfähig ist: https://www.rbb-online.de/rundfunkrat/protokolle0/2020/protokoll-der-116–rundfunkratssitzung-vom-8–Oktober-2020.file.html/20201008-Protokoll-116-inkl-Anlagen.pdf . Man verlässt die Sitzung gern vorzeitig  oder erscheint eben erst gar nicht, wie 1/3 der Mitglieder des Rundfunkrates oder 2/3 des Verwaltungsrates.

Es sei denn es geht um die Besetzung des Intendantenpostens. Da kann der Rundfunkrat ziemlich vollzählig. Alle Achtung. https://www.rbb-online.de/rundfunkrat/protokolle0/2020/protokoll-der-sondersitzung-des-rbb-rundfunkrats-vom-10–September-2020.file.html/20200910-Protokoll%20RR-SoSi%20I-Wahl_%C3%B6ffentlich.pdf

Herzlichen Glückwunsch an Frau Schlesinger, eine starke Frau aus dem Westen für das rückständige Brandenburg (https://de.wikipedia.org/wiki/Patricia_Schlesinger) , für weitere 5 Jahre 261.000,-€ Jahresgehalt (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/785812/umfrage/jahresgehaelter-der-ard-intendanten-derlandesrundfunkanstalten/ ).  Aber ist ja auch so eine Riesenverantwortung. Zum Beispiel muss ganz viel Geld eingespart werden. Weil die Erhöhung der Beiträge zu knapp ausfällt.  Bei der Umsetzung der Einsparvorschläge der KEF habe ich nicht mitbekommen, dass Schlesinger sich für eine Reduzierung ihres Gehalts auf z.B. die Hälfte eingesetzt hätte. Aber bestimmt täusche ich mich und es geht eben um die viele Verantwortung. Und außerdem ist das doch nur wieder eine Neiddebatte.

Das hier ist übrigens der berlinisch-brandenburgische  Rundfunkrat für den RBB:  https://www.rbb-online.de/rundfunkrat/mitglieder/rbb-rundfunkrat-mitglieder-2019-2023.html . Wer da noch argwöhnen sollte, der Rundfunk sei nicht staatsfern, ja verdammt, der hat leider recht!

Wer die Medien kontrolliert, kontrolliert den Verstand.

Jim Morrison

https://www.reddit.com/r/thedoors/comments/b6r0ib/whoever_controls_the_media_controls_the_mind_jim/

Schreiberling

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zurück nach oben